Waren “wie hypnotisiert” – Dänische Zeitung entschuldigt sich für Corona-Berichterstattung

Auch in Dänemark beherrscht die Corona-Krise seit nun zwei Jahren den politischen, medialen und öffentlichen Diskurs. Nun übte sich die dänische Boulevardzeitung Ekstra Bladet in Selbstkritik. Man habe sich von dem “schlummernden Corona-Monster” die Arbeit abnehmen lassen.

Auch in Dänemark beherrscht jetzt “Omikron” die Schlagzeilen. Dabei weist das kleine Land mit seinen sechs Millionen Einwohnern Zahlen auf, die hierzulande womöglich schärfste Konsequenzen für das tägliche Leben nach sich ziehen würden. Auf den Wert 2.500 war die Sieben-Tage-Inzidenz vor Ort zuletzt angestiegen. Für die Dänen ist das allerdings kein Grund zur Panik.

In einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) stellt der Soziologe  Merlin Schaeffer von der Universität Kopenhagen neben “mehreren Startvorteilen” gegenüber Deutschland u.a. fest: “Ja, die Menschen in Dänemark sind tatsächlich sehr entspannt. Sie sind weniger verunsichert, als es in Deutschland der Fall ist. Sowohl von der Regierung als auch in den Medien wird weniger Alarmismus verbreitet.”

Und dennoch war es für eine der großen dänischen Zeitungen nun an der Zeit, sich bei den Dänen für ihre bisherige Corona-Berichterstattung zu entschuldigen. “Wir haben versagt”, titelte vor wenigen Tagen die 1904 gegründete dänische Boulevardzeitung Ekstra Bladet  und fuhr fort:

“Seit fast zwei Jahren sind wir – die Presse und die Öffentlichkeit – wie hypnotisiert von den täglichen Corona-Berichten der Behörden.”

Immer wieder habe man bei den Kennzahlen in Sachen Infizierte, Krankenhausaufenthalte und Corona-Tote auf die Erklärungen “von Experten, Politikern und Behörden” ebenso vertraut wie auf deren Warnungen “vor dem schlummernden Corona-Monster”. Ein Monster, das vermeintlich nur darauf warte, “dass wir einschlafen, damit es in der Dunkelheit der Nacht zuschlagen kann”. Dieser permanente Alarmzustand habe bei allen Menschen enorm an den Nerven gezerrt.

“Wir – die Presse – müssen also auch eine Bilanz unserer eigenen Arbeit ziehen. Und wir haben versagt.”

Quelle: Weiterlesen: https://de.rt.com/europa/129943-wir-haben-versagt-daenische-zeitung/

Zeitung entschuldigt sich, weil sie Corona-Zahlen der Regierung unkritisch übernommen hat

Die dänische Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“ titelt mit einem Schuldeingeständnis, weil sie vermeintlich falsche Corona-Zahlen der Regierung unkritisch übernommen habe. Doch statt Selbstkritik greift das Medium vor allem die Behörden scharf an.

„Seit fast zwei Jahren sind wir – die Presse und die Bevölkerung – fast hypnotisch mit den täglichen Corona-Zahlen der Behörden beschäftigt“, schreibt Journalist Brian Weichardt im Leitartikel der Boulevardzeitung „Ekstra“ Bladet. Die durch die Zahlen – und deren Interpretation durch Behörden – verursachte mentale Alarmbereitschaft, das ständig schlummernde Corona-Monster, habe an den Nerven aller gezerrt. „Deshalb müssen wir auch über unseren eigenen Einsatz Bilanz ziehen“, schreibt Weichardt. „Und wir haben versagt.“
Quelle: Weiterlesen: https://www.welt.de/politik/ausland/plus236222708/Daenemark-Corona-Zahlen-der-Regierung-unkritisch-uebernommen-Zeitung-entschuldigt-sich.html

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