Wir sind ein Volk – endlich!

Die Politik hat einen bisher unbeachteten Nebeneffekt erreicht

Ein Gastbeitrag von Annette Heinisch

“Fassungslos vor Wut“ ist Martin Ruthenberg, Moderator klassischer Musiksendungen und Nachrichtensprecher vor allem für SWR2 und SWR aktuell, wenn er die Berichterstattung über die Corona-Demonstration in Freiburg am 8.1.2022 bei seinem Arbeitgeber SWR verfolgt.

Die Demonstranten als „Spalter“ zu bezeichnen sei diffamierend und ausgrenzend. Ruthenbergs Wut dürften viele Teilnehmer der zahlreichen Demonstrationen empfinden, die ebenso fassungslos die Berichterstattung verfolgen, beispielsweise die Tausenden, die auf Deutschlands größter Corona-Demonstration in Hamburg waren. Immerhin berichtet der NDR zutreffend: „Sie halten die Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus für überzogen: Deshalb waren am Sonnabendnachmittag in Hamburg tausende Menschen auf der  Straße.“

Der Hinweis auf die Beobachtung der Demonstration durch den Verfassungsschutz und ominöse Radikalisierungswarnungen fehlen aber auch hier nicht. Wie radikal und schreckenserregend die Demonstration war, zeigen die Fotos. Mein Lieblingsbild zeigt eine junge Frau mit dem selbstgebastelten Schild, auf dem „Umarmbar“ steht.

Wie unglaublich spalterisch und staatszersetzend, fast noch schlimmer als die Forderungen nach „Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung“.

Dass die Corona-Politik „fubar“ ist, im Englischen bekannt als „fucked up beyond any repair“, bemerken mittlerweile immer mehr Menschen. Was auch immer deutlicher wird: Dies ist nicht nur bei der Corona-Politik der Fall.

Die Politik wird auch nicht dadurch besser, dass es heißt, die Mehrheit der Deutschen habe kein Verständnis für die Corona-Proteste. Das ist ohnehin kein Argument, zudem besteht diese Mehrheit aber lediglich aus 52 Prozent.

Das könnte man auch bewerten als: „Die Bevölkerung ist gespalten.“ Dabei geht die Wellenbewegung ganz eindeutig in eine Richtung, belegt durch die immer zahlreicheren Demonstranten.

Gregor Gysi hatte bei Markus Lanz einen besonderen  Augenblick der Offenheit, als er sagte:

„Dreißig Prozent unserer Bevölkerung haben jedes Vertrauen zur etablierten Politik von der CSU bis zur Linken – einschließlich der Linken! – verloren. Verloren, dreißig Prozent! Die AfD-Wähler zähle ich mit dazu und die anderen auch. Das macht mich so nachdenklich. Wir müssen einen Weg finden, Vertrauen wieder herzustellen. Es ist zum Teil die falsche Sprache. Es ist zum Teil die Angabe falscher Beweggründe. Es ist zum Teil eine gewisse Unehrlichkeit. Dann reichen auch diese Maskenaffären und so etwas aus, um das Ganze noch zu verschlimmern. Die Leute sind so misstrauisch geworden. Und ein Mangel besteht darin, dass uns Politiker die Nichtwähler nicht interessieren. (Lächelt spitzbübisch) Weil ja nur die Wähler darüber entscheiden, wie die Sitze verteilt werden.“

Quelle: Weiterlesen: https://reitschuster.de/post/wir-sind-ein-volk-endlich/

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